Über die Rasse
Über die Rasse
Boerboel, manchmal als Boermastif angeführt (DR. Císařovský) ist vom gemeinsamen Ursprung mit weiteren malossoiden Rassen, hauptsächlich mit englischem Mastiff, Bullmastiff und Mastinen. Es handelt sich um eine Boers – Rasse holländischer Zuwanderer, die vom 17. Jahrhundert begannen, Südafrika zu besiedeln. „Konkret wird der Ansiedler Jan van Riebeeck angeführt, der den Kapp der guten Hoffnung in der ersten Kolonisationswelle 1652 umschiffte und in der Bucht des Tafelberges eine Kolonie der Ostindischen Gesellschaft gründete. Zu ihrem Schutz brachten die Niederländer in die Kappkolonie ähnlich wie viele späteren Ansiedler damals in Europa den verbreiteten Bullenbeißer, in Niederland als Brabanter Bullenbijter bekannt, mit. Für bedeutend ist aus der Sicht der Vergangenheit der Rasse der Marsch von Boers, Groot Trek auf dem Gebiet hinter dem Fluss Vaal nach Transval gehalten. Er begann 1838 und an seinem Ende wurde ein unabhängiges Territorium niederländischer Ansiedler gegründet. Für die Entwicklung des Boerboels, des Boerhundes, bedeutete es einerseits eine bestimmte Selektion, denn wörtlich überlebten nur die besten, stärksten Individuen, andererseits nachfolgende Isolation in entfernten Ortschaften und in einsamen Farmen, was zur Ausprägung der Rasse führte.“ (CÍSAŘOVSKÝ, M.: Hund, eine unendliche Geschichte vom Uralter bis zum dritten Jahrtausend; ISBN978-80-900820-1-4).
Die Boers führten ständigen Kampf für das Recht auf ihre Existenz, sei es gleich am Anfang der Besiedlung in Auseinandersetzungen mit der ursprünglichen Einwohnerschaft, oder vom 1795 in nicht endenden Streiten mit der britischen Krone, die das Gebiet 1814 gewann, wodurch diese Streite weiter gradierten. Während der ganzen Zeit stand der Boerboel an der Seite der Boers. Trotz dieser Geschichte handelt es sich um keinen Militärhund (Kriegshund), sondern im echten Sinne um einen Wächter, der seinen Herrn, dessen Familie und Eigentum vor allen Feinden, Menschen oder Tieren immer beschützte. Für diese Charaktereigenschaften ist er bei Besitzern von Farmen in Gebieten von Südafrika bis zu Namibia beliebt. „Boerboel ist ein selbstsicherer Hund mit ausgeglichener und ruhiger Natur. Er bildet sich ein starkes Gefühlsband zu seinem Herrn und Familienmitgliedern und ist bereit, für seine Menschen auch ins Feuer zu springen. Er ist sehr mutig und selbst zu sich hart, gehorsam und schmiegsam, er kann jedoch auch selbst initiativ sein. Er hat ein stark entwickeltes territoriales Empfinden. Den ungebetenen Gästen gibt er keine Chance, das von ihm bewachte Gelände zu betreten.“ (VERHOEF-VERHALLEN, E: Große Enzyklopädie der Hunde, REBO 2002, ISBN 80-7234-072-7). Gerade diese Eigenschaften, die mit Jahren beim Nutzen dieser Hunde zum Schutz und zur Verteidigung der Farmerfamilien profiliert wurden, machten aus dem Boerboel einen idealen Wächterhund mit einer zu seiner Familie sehr empfindlicher Seele.
Boerboels sind in jeder Richtung imposante Hunde. Mit seinem Körperbau eines starken athletischen Hundes mit markantem, herrlich profiliertem Kopf, der für diese Rasse so typisch ist. Boerboel ist jedoch ein Hund, der eine konsequente Führung braucht, er ist kein Hund für den Herrn, der nicht imstande oder bereitwillig ist, seinem Hund ordentliche Erziehung zu geben und sich in seiner Autorität zu behaupten. Sonst ist der Boerboel im Grunde genommen dankbar und anpassungsfähig, was er mit seiner Geschichte nachwies. Gerade die Geschichte der Rasse ist immer faszinierend. Nach einigen.
Autoren „ist das typische Aussehen des Boerboels ähnlich dem Aussehen assyrischer Hunde im Zeitraum etwa 700 Jahre vor der Geburt Christi.“ (ŘÍHA, M.: Hunderassen, RUBICO 2009, ISBN 978-80-7346-105-8). Daraus resultiert, dass die damalige Geschichte dieser Hunde höchstwahrscheinlich unverhältnismäßig länger als die Hälfte des 17. Jahrhundert ist. Und gerade deshalb trägt unsere Zuchtstation den Namen ASSYRIAN GUARD…
Standard
Boerboel
Ursprungsland: Südafrika
FCI: nicht anerkannt
Gesamtaussehen: ein großer und starker Hund gut ausgewogener Proporzionen, mit gut entwickelter Bemuskelung und flinken Bewegungen. Er soll imposant und imponierend sein. Hunde wirken markant mit Mäncheneindruck und Hündinen mit Weibcheneindruck.
Größe: Ideale Höhe des Hundes 66 cm, minimale Größe 60 cm, ideale Höhe der Hündin 61 cm, die Spannweite von 55 cm bis 69 cm.
Färbung: Cremeweiß, hell gelbbraun, rotbraun, braun und alle Streifentöne. Er kann auch schwarze Maske haben.
Kopf: Kurz, breit, tief, quadratisch und muskulös, mit gut ausgefüllten Backen. Der höhere Bereich breit und flach, mit plastisch ausstehenden Muskeln. Stop sichtbar aber nicht übertrieben.
Nase: Schwarz mit großen, breit geöffneten Nüstern. Der Naserücken ist gerade und mit der oberen Kopflinie parallel. Der Schnauzebereich ist tief, breit, leicht zur Nase verengt. Obere Lippe ist locker und fleischig, sie übersteht nicht über den Unterkiefer.
Zähne: Weiß, gut entwickelt, das Gebiss vollkommen, Bissstellung scherenförmig.
Augen: Horizontal eingesetzt, breit aufgesetzt mit dicht anliegenden und gut pigmentierten Lidern. Augenfarbe im beliebigen braunen Ton, jedoch dunkler als das Fell.
Ohren: Mittelgroß, V-förmig. Hoch eingesetzt und auf dem Kopf breit aufgesetzt.
Hals: Mittellang, ziemlich stark und muskulös. Das Leder auf der Kehle ist locker und zwischen den vorderen Gliedmaßen dicht anlegend.
Körper: Die Mittelhand wird in der Richtung Hüften leicht eng, obere Linie gerade, der Rücken gerade, breit mit ausstehenden Rückenmuskeln und kurzen Hüften. Der Rücken breit und stark, mit gut entwickelten Muskeln. Der Brustkorb ist muskulös und stark, breit und tief mit gut gewölbten Rippen. Schwanz: Hoch eingesetzt, gerade.
Brustkorbgliedmaßen: stark. Muskulös, der Widerrist ist gut angebunden, Schultern richtig gewinkelt und mit gut entwickelten Muskeln. Den Oberarm hat gut entwickelte Muskulatur.
Pfoten: Groß, mit gut entwickelten Kissen und starken dunklen und gebogenen Krallen, sie sind nach vorn gerichtet.
Beckengliedmaßen: Stark, fest. Schenkel breit, tief, gut entwickelt, mit plastisch ausstehenden Muskeln, Knien stark, fest, Sprunggelenke fest.
Pfoten: Kleiner als bei Brustkorbgliedmaßen, mit guten Kissen, rund. Die Krallen sind stark, dunkel und gebogen.
Fell: kurz, glatt und dicht.